Winter-Universiade in Granada:
Gold für Slopestyler Fabian Braitsch
Was hat Dich nach München an die TUM verschlagen?
Ein guter Freund von mir studiert TUM-BWL im Master an der TUM. Der hat immer sehr begeistert vom Studium in München erzählt. Da ich an einer Technischen Schule und schon immer sehr technikaffin war, hat sich dieser Studiengang angeboten. Innsbruck war für mich wegen der Nähe zu den Bergen zunächst naheliegender. Doch der gute Ruf und das Entgegenkommen der TUM gegenüber Sportlern, haben mir schnell klar gemacht, dass ich in München studieren will.
Wie lässt sich das Studium mit dem Sport vereinen?
Leider habe ich drei Klausuren verpasst, die während der Universiade stattgefunden haben. Eine habe ich gleich am Morgen, nachdem ich wieder von Granada zurückgekommen war, geschrieben. Eine schreibe ich nächste Woche und eine zum Nachholtermin Anfang April. Man muss schon ein wenig organisiert sein und ich denke nicht, dass ich den Bachelor in sechs Semestern schaffen werde. Aber so geht es ja den meisten.
Seit wann fährst du schon Slopestyle?
Das ist jetzt meine siebte Saison. Ich bin früher Rennen gefahren und war auf einer Schule für Skifahrer. Ich war mit 13 Jahren bei einem Shooting für Head. Als Belohnung haben sie mir Freestyle-Ski geschenkt. Ein Freund von mir meinte, was ich denn mit so einem Ski will, wo ich ihn sowieso nicht fahren kann. Das hat mich motiviert und nach eineinhalb Jahren hatte ich so eine Freude am Freestyle fahren, dass ich beschlossen habe, mit den Rennen aufzuhören.
Was ist das Besondere an diesem Sport?
Im Vordergrund steht vor allem der Spaß. Es gibt keine straffen Strukturen und nicht ständig Training im Skiverein. Man fährt einfach zusammen mit Freunden und hat Spaß. Das hat man auch bei der Universiade gemerkt. Wir haben uns dauernd gegenseitig abgeklatscht, viel Glück gewünscht oder zu dem super „Run“ gratuliert.
Was ist Slopestyle eigentlich genau?
Man fährt im Park über Rails und Kicker. Dabei hat man freie Wahl, welche Route man fährt und welche Tricks man macht. Bewertet werden dann die Schwierigkeit, die Kreativität und die Flüssigkeit und nicht die Zeit.
Hast Du erwartet, dass es bei der Universiade so gut läuft?
Ich war ehrlich gesagt überrascht, dass es so gut geklappt hat. Vor allem, weil ich mir letzten März das Kreuzband gerissen hatte und deswegen längere Zeit nicht mehr fahren konnte. Es gibt eben immer Zeiten, in denen es besser läuft und Zeiten, in denen es nicht so gut läuft.
Wie war die Atmosphäre vor Ort?
Granada ist wirklich eine wunderschöne Stadt, in der man toll essen und feiern gehen kann. Die Nähe zum Skigebiet ist ideal. Ich war wirklich fasziniert wie professionell die ganze Veranstaltung organisiert war, fast schon wie eine Jugend-Olympiade. Es gab einen Live-Ticker, eine App, Taxis für jedes Land und sogar ein eigenes Maskottchen. Zum Glück gab es kein Olympisches Dorf, da hätten wir keinen Alkohol reinschmuggeln können. (lacht)
Was sind Deine Ziele für die Zukunft?
Natürlich die Olympiade 2018. Dazu muss ich unter die Top 30 der Welt kommen. Ich will aber auch bei vielen kleinen Contests mitmachen und mehr Filme und Fotos machen. Natürlich gehört zu meinen Zielen auch die Teilnahme an den Europa- und Weltcups. Ich will aber ganz besonders, auch wenn es mit den Wettkämpfen mal nicht so klappt, den Spaß am Sport nicht verlieren und das Skifahren auch weiterhin genießen. Wichtig ist es mir auch, dass ich im Studium am Ball bleibe.
Fabian Braitsch (22) kommt aus Vorarlberg und studiert im 1. Semester TUM-BWL. Die nordischen Disziplinen der Universiade wie Langlauf und Biathlon fanden heuer in der Slowakei statt, die Disziplinen Alpine Skiing, Cross-Country Skiing, Snowboard, Freestyle, Curling, Eiskunstlauf, Eisschnelllauf, Eishockey und Skispringen von 4. bis 14. Februar in Granada/Spanien. Jedes Team tritt bei der Universiade mit seinen nationalen Startern an. Svenja Redeker (19), die an der TUM Gesundheitswissenschaft studiert, kam auf der Buckelpiste auf Rang 7. Insgesamt waren 39 Nationen vertreten.
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Website Fabian Braitsch
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