1868 vom technikaffinen bayerischen König Ludwig II. gegründet, sollte die Technische Universität München einst Industrie und Wirtschaft den „zündenden Funken der Wissenschaft bringen“.
Heute zählt unsere Universität zu den Besten Europas. Siebrachte im Laufe ihres über 150-jährigen Bestehens bedeutende Nobelpreisträger, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Unternehmerinnen und Unternehmer sowie fortschrittliche Erfindungen hervor. Viele dieser Persönlichkeiten formten den Charakter der TUM, den ihrer Absolventinnen und Absolventen und prägten die Geschichte von Natur- sowie Technikwissenschaften und der Medizin.
Bildergalerie
Zeitreise durch 150 Jahre
In über 150 Jahren Geschichte hat sich Vieles verändert. Wie wohnten und lebten Studierende, wie sah der Campus aus und wie forschte es sich vor einigen Jahrzehnten? Machen Sie eine kleine Zeitreise über die TUM - damals und heute.
TUM in Zahlen
1868 (WS 1869/70)
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TUM Archiv
Zeugnisse zur Geschichte unserer Universität werden im TUM Archiv gesammelt, bewahrt und zugänglich gemacht. Interessierte aus aller Welt können diese Bestände für ihre Forschungen nutzen.
Unsere Forschenden haben in der mehr als 150-jährigen Geschichte der TUM zahlreiche wichtige Erfindungen und Entdeckungen gemacht – angetrieben von Neugier und Gründungsgeist.
Die Nobelpreise gelten heute als die höchsten Auszeichnungen für Chemie, Medizin, Physik, Literatur, Wirtschaftswissenschaften und Friedensbemühungen. Bislang erhielten 19 Wissenschaftler und Alumni der TUM diese Ehrung (Stand: 2024).
Besuchen Sie die Ausstellung „Visual Investigations - Zwischen Aktivismus, Medien und Gesetz“ über architektonisches Fachwissen und Menschenrechtsverletzungen.
Ab 1905: Frauen an Technischen Hochschulen in Bayern
Als es ab 1905 Frauen erlaubt war, an der THM zu studieren, schrieb sich Agnes Mackensen als erste Studentin ein, 1906 folgte Anna Boyksen als erste Studentin der Ingenieurswissenschaften. 1946 wurde mit Liesel Beckmann die erste Professorin ernannt. Viele weitere folgten, die maßgeblich zu unserem Erfolg, unserem Renommee und den Forschungsleistungen beigetragen haben.
Rund 36% weibliche Studierende und 24% Professorinnen lehren, lernen und forschen an der TUM. Das Engagement für Chancengleichheit und die Förderung von talentierten Frauen ist weiterhin ein wichtiger Auftrag unserer Universität.
Ich bin von Natur aus ein richtig zäher Bohrwurm, der sich auch durch Schwierigkeiten oder Rückschläge nicht klein kriegen lässt.
Prof. Dr. Luise Krempl-Lamprecht
Erste Professorin der TUM in den Naturwissenschaften (Medizin, 1973 – 1989)
Chancengleichheit
Die Stabsstelle Diversity & Equal Opportunities sowie das Gender Equality Office setzen sich für alle Belange und Anliegen von Frauen ein. Sie bieten zahlreiche Unterstützungs- und Förderprogramme an.
Das Netzwerk verbindet Frauen über Fach- und Ländergrenzen hinweg miteinander. Sein Angebot umfasst Workshops und Veranstaltungen wie zum Beispiel die Reihe „Women of TUM Talks“.
Mit dieser Förderung werden Frauen mit einem nicht-akademischen Hintergrund unterstützt und in ihren Führungskompetenzen gestärkt – durch Mentoring, Workshops und Networking.
Das Angebot für Einzelcoachings richtet sich an Forscherinnen und Wissenschaftsmanagerinnen. Mit professioneller Hilfe können sie zum Beispiel einen persönlichen Karriereplan aufstellen.
Die Jahre des nationalsozialistischen Regimes waren auch an der Technischen Hochschule München (THM) geprägt von der Unterdrückung jüdischer Studierender und Forschender, von Entlassungen und einer Beseitigung der Hochschulautonomie. Im Rahmen der Aufrüstung und während des Zweiten Weltkriegs war die THM zudem in großem Umfang in die Rüstungsforschung eingebunden.
2018 zeigte das NS-Dokumentationszentrum in einer gemeinsamen Initiative mit der TUM die Ausstellung „Die THM im Nationalsozialismus“, die auf Grundlage eines umfangreichen Aufarbeitungs- und Forschungsprojekts die Rolle der Technischen Hochschule München (seit 1970 TUM) während der NS-Zeit beleuchtete. Die TUM setzt sich heute kontinuierlich für Aufklärung und Transparenz ein. Deshalb hat sie im Mai 2023 eine Expertenkommission beauftragt, Empfehlungen für den künftigen Umgang mit NS-belasteten Personen und nach ihnen benannten Gebäuden und Räumen zu erarbeiten.
Konsequente Aufarbeitung der NS-Historie
Umsetzung der Ergebnisse der Expertenkommission
Die Kommission hat einen Bericht mit konkreten Handlungsempfehlungen vorgelegt, die von der Universität umgesetzt werden. Die Untersuchungen umfassten die Verwendung von Namen NS-belasteter Personen bei Gebäuden und Räumen der Universität sowie die Verleihung von Ehrentiteln an NS-belastete Personen. In Form weiterer Forschungsarbeiten wird die TUM die Aufarbeitung ihrer Historie während der NS-Zeit weiter vorantreiben.
Die Technischen Hochschulen waren ein konstitutiver Teil des Systems, dessen Ziele sie mit verfolgt haben – dem müssen wir ins Auge sehen.
Prof. Winfried Nerdinger
Gründungsdirektor des NS-Dokumentationszentrums und TUM Emeritus of Excellence
„Wir müssen uns der Geschichte stellen“
Forschungsprojekt von TUM und NS-Dokumentationszentrum
Ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hat die NS-Vergangenheit der THM tiefgreifend recherchiert und die Ergebnisse dieser Forschung wurden 2018 zum Anlass des 150-jährigen Jubiläums der Universität in einer Ausstellung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Architekturhistoriker Prof. Winfried Nerdinger, Emeritus of Excellence der TUM und Gründungsdirektor des NS-Dokumentationszentrums München, übernahm dabei die wissenschaftliche Leitung des Projekts und engagiert sich weiterhin für die Aufarbeitung dieser Zeit an unserer Universität.
Das Buch „Die THM im NS“ informiert ausführlich und mit viel historischem Bildmaterial über die Rolle der Technischen Hochschule München in der Zeit von 1933–1945 und ihre Verbindungen zum NS-Regime. Es dokumentiert auch die Geschichten von Hochschulangehörigen, die von Nationalsozialisten entlassen und verfolgt wurden. Das Buch erschien 2018 als Printauflage und ist ab jetzt als PDF frei verfügbar.
Kritische Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit
Gedenkort für verfolgte Hochschulangehörige
An der TUM entsteht ein neuer Ort des Gedenkens an vom NS-Regime entlassene und verfolgte Hochschulangehörige der ehemaligen Technischen Hochschule München (THM). Im ersten Obergeschoss des Gebäudeteils Arcisstraße/Ecke Gabelsbergerstraße werden auf großformatigen Tafeln die Biografien von 17 Opfern dokumentiert. Die Einrichtung dieses zentralen Gedenkortes ist eine Initiative der TUM Senior Excellence Faculty in Kooperation mit dem TUM Center for Culture and Arts. Die Dokumentation wurde am 9. Juli 2024 eröffnet.
Neben der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch und dem Gründungsdirektor des NS-Dokumentationszentrums München, Winfried Nerdinger, nahmen auch zahlreiche Studierende an der feierlichen Eröffnung des Gedenkortes teil. Die Geschichten und Schicksale der Opfer, die Erinnerung an sie und die Rolle der THM im Nationalsozialismus sind für sie auch heute noch wichtige Themen. Über diesen besonderen Anlass entstand auch eine neue Folge von „TUMinside“ des TUM Center for Study and Teaching.