• 26.4.2024
  • Lesezeit: 4 Min.

TUM Global Week von 13. bis 17. Mai 2024

„Kontakte in andere Länder sind unendlich wertvoll“

Die TUM ist bunt und vielfältig: Über 40% ihrer Studierenden sind international und jedes Semester kommen bis zu 1.000 Austauschstudierende aus aller Welt. Bei der Global Week kann man diese Internationalität erleben. Wir haben im Vorfeld mit Matthias Decarli, Präsident des Erasmus Student Networks (ESN) TUMi, gesprochen.

TUM-Student Matthias Decarli hat gerade in Sevilla an einer internationalen Konferenz teilgenommen. Alphar
"The Erasmus Generation": TUM-Student Matthias Decarli hat gerade in Sevilla an einer internationalen Konferenz teilgenommen.

Als Präsident des ESN TUMi München e.V. setzen Sie sich stark für Ihre internationalen Mitstudierenden ein. Was motiviert Sie, sich so zu engagieren?

Mein Engagement gibt mir etwas zurück. Ich kann einen Unterschied machen, etwas bewegen, von dem andere langfristig etwas haben. Manchmal sind es nur kleine Ideen wie für eine coole Veranstaltung, die umgesetzt werden können. Bis hin zu Großem, wie die Mitgestaltung am europaweiten Erasmus+-Programm. Wir können zum Beispiel gerade an einem Konzept mitarbeiten, das bis zur Europäischen Kommission geht. Generationen von Studierenden werden davon profitieren.

TUM Global Week 2024

Seien Sie von 13. bis 17. Mai dabei! In der bunten Veranstaltungswoche können Sie sich ausgiebig über die vielfältigen Möglichkeiten für internationalen Austausch und globales Engagement informieren, die die TUM und ihre Partner Ihnen bieten.

Sie denken also weit in die Zukunft?

Bei einer Konferenz in Sevilla habe ich gerade eine sehr treffende Aussage gehört: „Man ist nie zu jung, um an seine nachfolgenden Generationen zu denken.“ Dieser Gedanke gefällt mir sehr gut.

Im Frühjahr 2022 waren Sie selbst mit Erasmus+ in Stockholm. Was haben Sie aus der Zeit mitgenommen?

Wie unterschiedlich Unis sein können. Das soziale Leben der Studenten dort ist ganz anders. Stockholm ist ähnlich teuer wie München. Die Studenten gehen nicht viel aus. Dafür hat jede Fachschaft ihre Räume mit eigenen Bars, die als sozialer Treffpunkt dienen. Sie kommen mehr zusammen.

Wichtig fürs soziale Leben sind hier, wie dort die Student Clubs.

Da ist an der TUM noch Luft nach oben. Bei uns hier liegt der Schwerpunkt freilich bei technisch orientierten Student Clubs. Ich finde aber auch die sozialen Clubs sehr wichtig. Sie sind an der TUM noch unterrepräsentiert. Dabei kann man auch da sehr viel lernen – Teammanagement, andere auszubilden, Wissen und Motivation weiterzugeben und vieles mehr.

Was spricht dafür, während des Studiums ins Ausland zu gehen?

Unendlich wertvoll ist der Kontakt mit den vielen Studierenden aus anderen Ländern. Man bemerkt einerseits, dass unser aller Ideen, Ziele und Visionen keine Nationen kennen. Andererseits lernt man auch, wie andere denken. Das kann in vielen Situationen helfen, neue kreative Lösungen zu finden. Eine Bereicherung für den Geist. Und außerdem: Man lernt halt das erste Mal, richtig selbstständig zu sein, vor allem sozial.

Was sagen Sie denen, die befürchten, durch einen Auslandsaufenthalt Zeit zu verlieren?

Deutschland ist zwar kein Spitzenreiter in Anerkennung von ECTS, aber wir sind auf dem Weg der Besserung. Ich finde sehr wichtig: Von so einem Austausch nimmt man nicht nur Credits, sondern vor allem Erfahrungen und Freunde fürs Leben mit.  

Wieviel Zeit fließt in Ihr Engagement für die internationalen Studierenden?

Mal sind es fünf Stunden, mal bis zu 60 pro Woche. Gerade hatten wir vor Beginn der Vorlesungszeit zwei Wochen lang unsere „Einführungstage“. Wir heißen die Gaststudierenden willkommen und zeigen ihnen alles, was am Anfang für sie wichtig ist. Was sich noch verbessern lässt, ist der Kontakt mit den lokalen Studierenden. Die Gruppen bleiben bislang noch etwas zu sehr unter sich.

Optimal zum gegenseitigen Kennenlernen ist da sicher die TUM Global Week von 13.-17. Mai, oder?

Bei der Global Week wollen wir die große Vielfalt zeigen, die wir an der TUM haben und was es alles bei uns gibt. Auch wollen wir zeigen, wie cool es ist, im Studium ins Ausland zu gehen. Wir wollen die akademische Mobilität insgesamt fördern. Mit Erasmus+ können ja nicht nur die Studis, sondern zum Beispiel auch Beschäftigte und Dozierende ins europäische Ausland gehen.

Den Auftakt der Woche bildet das Global Experiences Festival. Was wird da passieren?

Beim Global Experiences Festival wird es viele Stände geben, an denen Studis aus aller Welt ihre Länder, ihre Kultur, ihre Heimatorte und -unis präsentieren. Interessierte können sich über alle Möglichkeiten für Auslandsaufenthalte informieren. Es gibt Kulinarisches und Musik aus aller Herren Länder. Das wird ein sehr buntes und fröhliches Fest. Wir laden alle sehr herzlich dazu ein.

Weitere Informationen und Links
  • Matthias Decarli (25) stammt aus Neumarkt südlich von Bozen und ist als Italiener in Südtirol an der Grenze zwischen zwei sehr unterschiedlichen Kulturen aufgewachsen.
  • Er studiert Automotive Engineering an der TUM School of Engineering and Design in Garching und steht kurz vor der Masterarbeit. Für sie möchte er sich mit der Elektrifizierung von Traktoren in Afrika beschäftigen.
  • Seit zwei Jahren ist Matthias Decarli Präsident des studentischen ESN TUMi München e.V.. Als solcher hat er gerade in Sevilla an einer internationalen Konferenz zum Thema „Removing barriers for active and equal participation“ teilgenommen.
  • Ende 2023 erhielt Decarli den DAAD-Preis für hervorragende Leistungen internationaler Studierender.
  •  Das Global Experiences Festival am 13. Mai bildet den Auftakt zur TUM Global Week 2024. Sie dauert bis 17. Mai.

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